Traditionsverband
Feld-/BeobArtBtl 61 e.V.

Wappen_fab61_transparent_klein

Historie

Die Geschichte des Bataillons beginnt im März 1958 in Hamburg-Wandsbek. Dort wurden die Vorbereitungen zur Aufstellung eines schweren Feldartilleriebataillons getroffen.

Am 1. April 1958 wurde mit der Aufstellung des Bataillons in Flensburg begonnen. Zunächst unter der Bezeichnung III. Feldartillerieregiment 6.
Erster Bataillonskommandeur wird der Oberstleutnant Rebensburg. Das Bataillon gliedert sich in eine Stabsbatterie, drei schießende Batterien, FH 105/155 mm und eine Versorgungsbatterie.

Erster Schießplatzaufenthalt mit Belehrungs-, Schul- und Gefechtsschießen ist im Dezember 1958 auf dem Truppenübungsplatz MUNSTER-Süd.

Im März 1959 verlegt das Bataillon nach Schleswig und wird in Feldartilleriebataillon 61 umbenannt.

Im Februar 1962, muß sich das Bataillon auf ganz andere Art und Weise bewähren. Bei der Sturmflutkatastrophe wird das Bataillon im Raum westlich von Marne, eingesetzt.

Im Dezember 1962, wird das Bataillon, in der 4. Batterie, mit der 203 mm Haubitze auf Selbstfahrlafette (M110 SF) ausgestattet. Dadurch ist es jetzt für den Einsatz mit atomarer Munition befähigt.

Am 30. Oktober 1963 erfolgt der letzte Umzug. Das Bataillon verlegt  - zunächst noch ohne die 4. Batterie – von Schleswig nach Albersdorf.

 

Am 1. Juli 1964 erfolgte, nach dem Umzug der 4. Batterie, die offizielle Übergabe der Kaserne, mit der Namensgebung, in der Dithmarsen-Kaserne.

Der Einzug des Bataillons in die Garnison, findet in Form eines Vorbeimarsches, durch die Gemeinde, unter großer Anteilnahme der Bevölkerung statt. Auch noch im Jahr 1964 erhalten die 2. und 3. Batterie die (vorläufig) endgültige STAN-Bewaffnung, mit der Kanone 175 mm auf Selbstfahrlafette (M107 SF).

Am 24. April 1964 erhält das Bataillon, aus der Hand des Inspekteurs des Heeres, General de Maizere, seine Truppenfahne.

Am 1. Oktober 1965 werden die 1. und 5. Batterie zur Stabs- und Versorgungs-batterie zusammengelegt.

Im Februar 1966 kommt es bei dem ersten Schießen mit der Kanone M107 SF, auf Grund technischer Mängel an der Lade- und Ansetzeinrichtung, auf dem Truppenübungsplatz MUNSTER-Süd, zu mehreren Kurzschüssen, die aber nur Sachschäden anrichten.

Ab Mitte der sechziger Jahre, wurde die Zusammenarbeit mit der dänischen Artillerie forciert, die 1970 zu einer ersten gemeinsamen Übung, mit Scharfschiessen auf dem dänischen Truppenübungsplatz Oksboel führte.

BEAT BLOW und BOLD GUARD sind Großübungen mit Volltruppe, bei denen das Bataillon, auch international, seinen hohen Ausbildungsstand zeigen kann.

Auch an anderer Front zeigt das Bataillon seine Einsatzbereitschaft.
Während der Waldbrandkatastrophe im Sommer 1975 , in Niedersachsen, unterstützt das Bataillon die Löscharbeiten, im Raum Celle.

Im Januar 1976 kommt es abermals zu einer schweren Sturmflut an der Westküste, wo das Bataillon westlich von Marne eingesetzt wird.
Der Landrat löst (für die Soldaten noch während der Neujahrsdienstbefreiung) am
3. Januar 1976 Katastrophenalarm aus und beantragt den Einsatz der Bundeswehr. Für die in Schleswig-Holstein beheimateten Soldaten war es eine Selbstverständlichkeit, sofort zum Dienst zu eilen.
Selbst Soldaten aus Nordrhein-Westfalen, die im Rundfunk und Fernsehen von der Katastrophe hörten, setzten sich spontan in Marsch und kehrten vorzeitig  aus dem Urlaub zurück, um zu helfen. Für die Soldaten war es ein ungewohnter Einsatz unter harten Bedingungen, der aber mit Bravour und großem Einsatz- willen gemeistert
wurde.

Der Bundeswehr und insbesondere den beiden Bataillonen, bringt er im ganzen Land und auch im Heer, Beachtung und Anerkennung.

 
         Dankesurkunde des Kreises Dithmarschen

Eine weitere Auszeichnung gab es durch den Ministerpräsidenten des Landes
Schleswig-Holstein.

 
 Dem Bataillon wird am 8. September 1976, vor dem Schloß Gottorf in Schleswig,
  das Fahnenband vom Ministerpräsidenten des Landes Schleswig-Holstein,
  Herrn Dr. Gerhard Stoltenberg, verliehen.

Im Januar 1979 ist das Bataillon erneut im Hilfseinsatz. Dieses mal wird das Land von einer Schneekatastrophe heimgesucht. Alles verfügbare Personal und Material, vor allem schweres Räumgerät, wird gegen die Schneemassen eingesetzt.

Krankentransporte, Milchentsorgung und natürlich Räumeinsätze, vor allem durch die Feldarbeitsgeräte des ABCAbwBtl 610, gehören dazu.

Im Oktober 1979 wird das Bataillon im Rahmen der Heeresstruktur 4 umgegliedert.
Die 4. Batterie wird 5. Batterie, aus der AusbKp 8/6 wird die 4.Batterie als E/A-Batterie aufgestellt.

Am 1. April 1980 werden die 2. bis 4. Batterie mit der FH 155 mm (gezogen)
ausgerüstet. Die 5. Batterie rüstet 1982 auf die Haubitze 203 mm (M 110 A2) um.

Einen besonderen Beitrag leisten die Reservisten des Bataillons 1985:
Im Oktober 1985 stellt das Bataillon eine zu 95 % aus Reservisten bestehende sogenannte 6. Batterie auf, die mit den bereits ausgemusterten M 107 SF ausgerüstet wird und für den Truppenübungsplatzaufenthalt mit 1000 Schuß ausgestattet ist. Diese Reservistenbatterie erfüllt ihren Auftrag in hervorragender Weise und nimmt nach kurzer Übungs- und Trainingsphase im Batterierahmen an Bataillonsschießen und sogar beim Überprüfen der Schießleistungen durch ArtRgt 6 teil.

1986 nimmt das Bataillon die Artilleriestruktur 85 ein. Die 2. und 3. Batterie sind jetzt mit je 9 Haubitzen FH 155 mm und die 4. und 5. Batterie mit je 9 Haubitzen
H 203 mm (M 110 A2 SF) ausgerüstet.

Das Jahr 1989 bringt für das Bataillon ein besonderes Ereignis. Am 22. 09.89 verabschiedet das Bataillon, den Vorsitzenden des Military Commitee, General Altenburg aus der Truppe. General Altenburg, der das Bataillon von 1968 bis 1970 führte, musste auf dem Truppenübungsplatz MUNSTER-Süd, noch einmal sein artilleristisches Können unter Beweis stellen.

Am 9. November 1989 fiel die innerdeutsche Mauer. Das dieses Ereignis auch für das Bataillon große Umwälzungen mit sich bringen würde, konnten nur ganz verwegene Naturen erahnen.

Die Ereignisse des Jahres 1990 vorwegnehmend, begann bereits die Vereinigung der beiden Armeen durch Abstellungen, Austausch von Personal und gegenseitigen Besuchen. Das zunächst auf beiden Seiten noch vorhandene Misstrauen, wurde schnell abgebaut. Die Wiedervereinigung und die darauf folgende Vereinigung beider Armeen, brachte nicht nur für die Soldaten der NVA große Umwälzungen mit sich. Es war klar, dass sich die Bundeswehr erheblich verkleinern würde.

Am 31. März 1992 haben die 4. Batterie und der Artilleriespezialzug ihren Auftrag
erfüllt. Im September 1992 verabschieden sich die H 203 mm SF aus dem Bataillon und dem Standort. Sie werden ausser Dienst gestellt.

Ab 1. April 1993 führt das Bataillon, nach der Eingliederung von Teilen des Beobachtungsbataillons 6, den Namen Feld-/Beobachtungsartilleriebataillon 61.

Am 14. März 1995 (auf der 7-Wegespinne in Munster), wird den Soldaten des Bataillons die Auflösung des Bataillons zum Ende des Jahres 1996 mitgeteilt. Nicht nur für die Soldaten – auch für die Gemeinde Albersdorf – ein Schock, der nicht so leicht zu verdauen war.

Bis zum Ende des Jahres zeigen die Soldaten noch einmal bei mehreren
Schieß-platzaufenthalten in MUNSTER, JÄGERSBRÜCK und OKSBOEL ihren hohen Ausbildungsstand und Einsatzwillen. Die Moral stimmte bis zum Schluß und keiner ließ sich hängen.

Während des letzten Truppenübungsplatzaufenthaltes in MUNSTER-Süd wird am
25. Januar 1996 um 15:16 Uhr, der nun wirklich allerletzte Kaliberschuß des Bataillons abgefeuert(Das letzte Feuerkommando wurde in plattdeutscher Sprache gegeben).

Am 13. März 1996 gründen ehemalige und noch aktive Soldaten des Bataillons den Traditionsverband Feld-/Beobachtungsartilleriebataillon 61 e.V.  

Am 19. April 1996 findet der letzte Appell des Bataillons unter großer Anteilnahme von aktiven und ehemaligen Soldaten des Bataillons und der Zivilbevölkerung der Gemeinde Albersdorf und Umgebung statt.

 

Mehr über die Geschichte des Bataillons, kann man in der Broschüre, die über den Traditionsverband zu beziehen ist, nachlesen.