Traditionsverband
Feld-/BeobArtBtl 61 e.V.

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Im Gästebuch, unter Eintrag Nr. 5, wurde die Heilige Barbara vermisst.
Hier ist sie!

Nolstagie 006

Unsere “Heilige Barbara”

Die Legende

Der ständige Umgang mit Pulver und den damit verbundenen Gefahren, veranlasste die Artilleristen, sich rechtzeitig nach einer Schutzpatronin, umzusehen. Und so erwählte man sich für die eigene Zunft, die “ Heilige Barbara ”.
Ihr Namenstag, der 4. Dezember, wird alljährlich im Kreise ihrer Anhängerschaft, würdig gefeiert.
Aus diesem Anlass, tritt die “ Heilige Barbara ” vor die Schar der artilleristischen Jünger, um ihnen einerseits Lob und Tadel auszusprechen, andererseits mit gutem Rat für die Arbeit, im folgendem Jahr, beizustehen.
Nun ranken sich um die Person der “ Heiligen Barbara “, eine Reihe von Legenden. Die folgende Legende zeigt wohl am deutlichsten, dass Sankt Barbara zu Recht die Schutzpatronin der Artilleristen ist.
Es ist die Geschichte eines gewissen Alypsius, Vater der Heiligen, der während seiner Soldatenzeit, mit einem berühmten Fakir, Freundschaft schloss. Dieser Fakir, lehrte ihn die Geheimnisse der Verwendung von Erdöl und Schiesspulver, sowie die Herstellung von bengalischem Feuer.
Nach der Rückkehr in seine Heimatstadt Hippo, widmete Alypsius sein Leben, dem Studium der Chemie.
Barbara erhielt eine liberale Erziehung und interessierte sich brennend für die Forschung ihres Vaters. Es gelang den beiden, einen Sprengstoff mit ausserordentlicher Brisanz, zu entwickeln.
Die Schönheit Barbaras lockte zahlreiche Männer an, die um sie warben. Doch sie wies alle ab und trat in das, vom heiligen Augustin gegründete, Kloster “ Sankt Perpetua ” ein.
Zu dieser Zeit, war Afrika ein lohnendes Ziel, für Streifzüge feindlicher Heere. An einem Sommerabend des Jahres 430, rückten Vandalen vor die Mauern von Hippo.
Alypsius gebot seiner Tochter, das Kloster zu verlassen und bei der Verteidigung der Stadt mitzuhelfen. Das Unglück wollte es, dass Alypsius von einem Pfeil getötet wurde.
Barbara die jetzt alleine die Geheimnisse der Herstellung des Pulvers kannte, führte den heroischen Kampf weiter. 14 Monate wurden die feindlichen Angriffe, durch das bengalische Feuer und durch Brandgeschosse, die in das feindliche Lager geschleudert wurden, abgewiesen. Trotz dieses verzweifelten Verteidigungskampfes, gelang es den Angreifern schliesslich, die Stadt einzunehmen.
Rachesüchtig stürzten sie sich auf das Kloster, wohin Barbara zurückgekehrt war, als sich die Stadt ergeben hatte.
Die heilige Kriegerin hatte sich auf eine solche Gefahr vorbereitet und in einem unterirdischem Gang des Klosters, Sprengstoff angehäuft. Im Augenblick der höchsten Not, hörte man einen ohrenbetäubenden Knall und die Sieger wie Besiegte, wurden unter den Steinen des Klosters begraben.
Da sonst keinerlei Hinweise über das Leben der “ Heiligen Barbara “ existieren und niemand weiss, wo sich ihr Grab befindet, haben sich die Artilleristen, wohl für diese Legende entschieden.
Die Verehrung der “ Heiligen Barbara “, die zu den vierzehn Nothelfern gehört, kam im
15./16. Jahrhundert in Italien auf und breitete sich über Frankreich, nach Deutschland aus. Barbarabilder fanden Verwendung im alten Frankreich, in Zeughäusern, Pulvermagazinen und Einrichtungen der Artillerie. Im 19. Jahrhundert war die Barbaralegende, besonders in süddeutschen Ländern, verbreitet. In der Zeit entstand auch das Barbaralied.
Nach dem Krieg, von 1870/71, wurde die Legende schliesslich bei allen Artilleristen in ganz Deutschland und in Form der jährlichen Barbarafeiern, bis zum heutigen Tag, kultiviert und respektvoll, lebendig gehalten.

Die “ Heilige Barbara “ ist Schutzpatronin der Artilleristen, der Bergleute, der Feuerwerker,
der Schmiede, der Glöckner, der Maurer, wie überhaupt von allen Bedrängten, die von einem raschen Tod bedroht werden.